Wahrhaftige Geschichte - Glaube & Vertraue 

Der Perlentaucher – Eine Reise in die Stille

Es gab eine Zeit, da glaubte ich, ich müsse etwas werden. Ein besserer Mensch. Erfolgreicher. Spiritueller. Ich tauchte ein in das große Meer der Persönlichkeitsentwicklung – Methoden, Konzepte, Ziele. Ich wollte mich selbst optimieren. Mich heilen. Mich erleuchten. Mich finden. Und so wurde ich zum Perlentaucher. Ich stieg hinab in die Tiefe meiner selbst, Schicht um Schicht, Maske um Maske, und erkannte: Das, was ich für mich hielt, war ein Bild – eine Persona, geschaffen aus Angst und Begehren, aus Glaubenssätzen und Vorstellungen, die nicht mir gehörten. Das Ego wollte Kontrolle, Bedeutung, Sicherheit. Es wollte Gott spielen, ohne sich dem Göttlichen hinzugeben. Doch in all seinen Bemühungen war es taub – für das eine, das sich nur in der Stille offenbart.

In der Welt da draußen wurde mir Veränderung verkauft – in fünf Stufen, mit Versprechen auf ein besseres Selbst. Doch jede neue Methode wurde nur eine neue Schicht, eine neue Rolle, ein neuer Schleier. Ich spürte: Das Licht in mir wurde nicht heller, es wurde bloß intelligenter verdeckt. Ich hatte gelernt, klug zu leiden. Aber nicht, wirklich still zu werden.

Dann – in einem Moment, nicht geplant, nicht gewollt – kam die Stille. Nicht als Konzept. Sondern als Gegenwart. Ich erkannte: Das wahre Licht offenbart sich nicht im Tun, sondern im Sein. Nicht durch neue Identitäten, sondern durch das Aufgeben der alten. Und die Tiefe, in die ich all die Jahre getaucht war, war kein Ort, den ich betreten musste – sondern ein Raum, der sich offenbarte, als ich aufhörte, mich selbst zu suchen.

Die Perle, die ich fand, war nie verloren. Sie war nie außerhalb. Sie war das stille, unzerstörbare Licht meines wahren Wesens. Gott hat keine Kirchen verlangt, keine Systeme, keine Masken. Er sprach nicht durch Lärm. Sondern durch die leise Gegenwart in allem.
„Das Königreich Gottes ist inwendig in euch.“ (Lukas 17,21)

Karma, Schmerz & Heilung
Ich erkannte auch: Die Schmerzen meines Weges waren kein Fehler. Das Karma, das ich durchlebte, war nicht Strafe – sondern Einladung. Denn Karma ist ein Spiegel. Es zeigt, was ich unbewusst gewählt habe. Und es schenkt mir die Möglichkeit, mich im Schmerz zu erinnern, wer ich wirklich bin. Nicht das Bild. Nicht die Rolle. Nicht die Maske. Sondern das Licht, das leuchtet, wenn alle Illusionen sich auflösen.

Für dich, der du dies liest:
Wenn du müde bist vom Suchen, vom Wollen, vom Tun – dann werde still. Tauche in dich. Nicht, um etwas zu finden, sondern um zu erkennen, dass du es immer schon warst. Du bist nicht hier, um jemand zu werden. Du bist hier, um dich zu erinnern, wer du jenseits des Egos bist. Die Stille spricht. Und wenn du hörst, wirst du wissen, dass du längst angekommen bist

"Du bist das Bewusstsein, das sich dessen

jetzt bewusst ist.,,